5 Fragen an Markus Büchel, Outdoor-Enthusiast und Standbetreiber aus Vaduz

Markus Büchel ist passionierter Outdoor-Sportler, unter anderem begnadeter Bergeinradfahrer. Und damit auf Trails unterwegs, die andere auf dem Bike kaum bewältigen können. Dazu ist
Markus äusserst engagiert in der Nachwuchsförderung im Verein URSLi (Unicycle Riders (from) Switzerland (and) Liechtenstein). Wir haben Markus 5 Fragen gestellt.

Markus, in deinen Videos und Bildern sieht man dich auf dem Einrad auf vielen schönen Berggipfeln der Region. Was bedeutet die Passion «Einrad» für dich?

Das (Berg-) Einradfahren beinhaltet ganz viele Aspekte für mich: einerseits v.a. das Unterwegssein in den Bergen, dann aber auch die Herausforderung schwierige Passagen zu bewältigen, weiter die weltweite Gemeinschaft die einzigartig ist. Dazu kommen die Tourenplanung (welche Wege eigenen sich für das Bergeinrad, was ist landschaftlich besonders reizvoll, welche Hütte liegt gut…) und das Fotografieren und Filmen und dann wieder die Bearbeitung der Videos.

Zudem organisiere ich gerne Veranstaltungen, konkret organisiere ich seit 2007 jährlich intgernationale Bergeinradtreffen hier in unserer Gegend. Dieses Jahr zB. die «Grischa Muni Challenge» (Muni=Mountain Unicycle). Ein drei Tages-Teamrennen an dem 8 verschiedene Teams aus der ganz Europa in einer bestimmten Zeit das Ziel erreichen müssen, die Route selber planen und möglichst viel Höhenmeter (positiv/negativ) meistern.

Als letztes ist die Weiterentwicklung des Equipments zu nennen. Da Das Bergeinrad ein Nischensport ist, konnte ich da bei der Weiterentwicklung aktiv dabei sein. Zum Beispiel war ich bei den ersten Fahrer:innen die eine Scheibenbremse am Einrad montiert haben, was zu Beginn ziemlich schwierig war, inzwischen sind die grossen Einradhersteller aufgesprungen und verkaufen Bergeinradräder standartmässig mit Scheibenbremsen. Jetzt haben wir (Verein Team Ursli) einen eigenen Griff entwickelt, produzieren diesen und verkaufen ihn in die ganze Welt.

Du bist auch in der Jugendförderung sehr aktiv. Ist Einrad-Fahren eigentlich mehr Sport oder mehr Artistik? Und welche «Skills» lernen die Jugendlichen, wenn Sie das das Einradfahren in eurem Verein so engagiert üben und darbieten?

Einradfahren ist sehr unterschiedlich je nach Disziplin. Die Schweiz ist zum Beispiel seit Jahren immer wieder Weltmeisterin im Einradhockey. Auch das Freestyle in der Halle das mit dem Eiskunstlaufen vergleichbar ist, ist eher artistisch. Es gibt aber auch Marathon Rennen oder eben die neueren Disziplinen wie Street, Flatland, Trial und Bergeinrad.

Unser Verein zählt 50 Mitglieder und an den wöchentlichen Hallentrainings nehmen durchschnittlich 30 Kinder, Jugendliche und Erwachsene teil. In der Halle werden die Grundlagen des Einradfahrens gelernt. Die Fortgeschrittenen lernen dann auch etwas Trial, Freestyle Tricks oder wir machen Spiele wie Einradhockey. Unser Verein hat den Fokus klar auf dem Bergeinradfahren, dh das Ziel ist, dass die Kids irgendwann an den ebenfalls wöchentlichen Outdoortrainings teilnehmen.

Am Bergflohmarkt im Herbst bist du am Freitag-Abend, 20. Oktober 2023, mit einem Stand mit dabei. Welche Artikel dürfen die Besuchende bei dir erwarten?

Ich werde verschieden Outdoor-Kleidungsstücke mitbringen, Skitourenausrüstung, Rucksäcke und Splitboard Equipment.

Bei der Ausrüstung versuche ich immer zuerst gebrauchte Artikel zu kaufen üb er eine der Online-Plattformen (gipfelbuch.ch, 2ndpeak, tutti.ch, ricardo.ch).
Markus Büchel
Bergeinradfahrer

Versuchst du selbst auch, deine Bergsport-Aktivitäten nachhaltig zu gestalten? Wo gelingt es gut und wo fällt es dir schwer?

Ich habe mich entschieden meine Outdooraktivitäten auf den nahen Umkreis zu beschränken, das fällt mir leicht, da ich noch einige Berge in meiner Umgebung entdecken kann. Oft fahre ich noch mit dem Auto an den Startpunkt, hier möchte ich ganz auf den ÖV umsteigen.

Bei der Ausrüstung versuche ich immer zuerst gebrauchte Artikel zu kaufen über eine der Online-Plattformen (gipfelbuch.ch, 2ndpeak, tutti.ch, ricardo.ch).

Bei unseren Veranstaltungen mit bis zu 120 Teilnehmer:innen shauen wir  auch beim Transport und beim Essen möglichst nachhaltig zu sein, dies gelingt inzwischen recht gut, hat sich seit 2007 auch stark verändert.

Wo siehst du persönlich noch das grösste Potenzial in der Outdoor-Welt, um einen Schritt weiterzukommen und unsere geliebten Hobbies noch nachhaltiger zu gestalten?

Auch in der Einradszene fliegen Menschen an bestimmte Orte, um einen ganz bestimmten Berg zu befahren oder um an Wettkämpfen teilzunehmen. Hier könnte sicher nachgebessert werden. Und dann natürlich in der ganzen Ausrüstung. Da ist aus meiner Sicht auch die Politik gefordert die grossen Firmen mehr in die Pflicht zu nehmen.

Herzlichen Dank für deinen Einblick. Wir wünschen dir weiterhin viel Freude in den Bergen und freuen uns, dich im Oktober dann am Bergflohmarkt begrüssen zu dürfen!

www.ursli.li

Markus Büchel aus Vaduz in Aktion